Dmitri Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki
Dmitri Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki - Eine Operette voller Satire und Musik
Im Mai steht das große Opernprojekt der Fachrichtung Klassischer Gesang/Musiktheater auf dem Programm. Die Studierenden der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig zeigen ihre Fähigkeiten als Solistinnen und Solisten sowie im Ensemble, begleitet vom Hochschulsinfonieorchester. Sie präsentieren Dmitri Schostakowitschs dreiaktige Operette „Moskau, Tscherjomuschki“ in einer Kammerorchester-Version. Dieses Projekt ist nicht nur eine musikalische Leistung, sondern auch eine Hommage an Schostakowitsch, der 2025 genau 50 Jahre nach seinem Tod noch immer für seine satirischen und humorvollen Kompositionen bewundert wird.
Die Operette - Ein Spiegelbild der sowjetischen Gesellschaft
Die Handlung spielt in Tscherjomuschki, einer Trabantenstadt im Südwesten von Moskau, wo in den 1950er Jahren eine der ersten Plattenbauwohnsiedlungen errichtet wurde. Diese Siedlung wurde als Lösung für die überbevölkerten Stadtteile konzipiert und symbolisiert die Ära Chruschtschows. Die Operette thematisiert die Wohnungsnot, die zu dieser Zeit ein dringendes Problem war, und verarbeitet dies auf heitere und sarkastische Weise.
Die Figuren sind vielfältig: Das Ehepaar Sascha und Mascha, das aufgrund der Wohnungsnot getrennt lebt, der ältere Semjon Barburow mit seiner selbstbewussten Tochter Lidotschka, deren Wohnung abgerissen wurde, und der Funktionär Fjodor Drebednjow mit seiner Frau Wawa, die Luxus lieben und eine größere Wohnung wünschen. Korrupte Beamte und ein Hausmeister behindern die Wohnungssuchenden.
Musikalische Vielfalt und Satire
Schostakowitsch zeigt in dieser Operette seine Meisterschaft in der Satire. Er integriert viele Zitate aus seinen eigenen Werken wie Balletten und Filmmusiken sowie von russischen Komponisten wie Glinka, Borodin oder Tschaikowski. Hinzu kommen Schlager und Jazz, was die musikalische Vielfalt der Operette unterstreicht. Die Operette war ein bedeutender Schritt für Schostakowitsch, der sich nach seiner gesellschaftskritischen Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ bei Stalin unbeliebt gemacht hatte und seitdem keine Bühnenmusik mehr komponiert hatte.
Veranstaltungen und Termine
Die Aufführungen von „Moskau, Tscherjomuschki“ an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bieten eine einzigartige Gelegenheit, die satirische und musikalische Brillanz von Dmitri Schostakowitsch zu erleben. An sechs Abenden können die Zuschauer die Darbietungen der Studierenden genießen, die von der musikalischen Leitung von Prof. Matthias Foremny und der Inszenierung von Beverly Blankenship geprägt sind.
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