Event 5.Schlosskonzert in Kalender Schlosskonzerte 2024/2025
Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
mit Gregor Hänssler, Violine
Die Verbindung zwischen Musik und Erzählung reicht bis in die frühesten Zeiten zurück. Besonders die barocke „Programmmusik“ – also Musik, die gezielt Stimmungen, Szenen oder Ereignisse vermittelt – ist ein faszinierendes Beispiel für diese Tradition. Antonio Vivaldis Meisterwerk Die vier Jahreszeiten ist eines der berühmtesten Beispiele dieser Gattung und fasziniert bis heute mit seiner außergewöhnlichen Ausdruckskraft.
Musik als klingende Erzählung
Schon vor Vivaldi gab es Versuche, die Natur musikalisch abzubilden. Komponisten wie Johann Wilhelm Hertel, Georg Philipp Telemann oder auch Johann Fischer wagten sich an die Darstellung der Jahreszeiten in Tönen. Doch Vivaldi gelang es wie keinem Zweiten, Naturstimmungen so detailreich, bildhaft und unmittelbar verständlich in Musik zu fassen.
Vier Sonette als Vorlage
Vivaldi verwendete für seine Konzerte vier Sonette – vermutlich selbst verfasst – als literarische Grundlage. Jedes Konzert beschreibt eine Jahreszeit und unterteilt sich in drei Sätze, die je eine Szene oder Stimmung widerspiegeln. Die Sonette und die Musik sind eng miteinander verwoben. In den veröffentlichten Partituren von 1725 (Estienne Roger, Amsterdam) ist präzise vermerkt, welche musikalische Passage welchem Vers entspricht. Für Zuhörer*innen lohnt es sich, die Musik und den Text parallel zu erleben – denn selten verschmelzen Poesie und Musik so eng wie in diesem Werk.
Franz Schubert: 5. Sinfonie
Ein musikalischer Dialog mit Mozart
Franz Schuberts fünfte Symphonie, komponiert im Herbst 1816, gilt heute als Paradebeispiel für seine jugendliche Reife und seinen ausgeprägten persönlichen Stil. Die Komposition entstand kurz nach der wenig bekannten vierten Symphonie und zeigt deutliche Spuren eines großen Vorbilds: Wolfgang Amadeus Mozart.
Inspiration und Verehrung
Die Nähe zu Mozart ist unüberhörbar. Schubert selbst äußerte sich am 13. Juni 1816 in seinem Tagebuch bewundernd:
“O Mozart! Unsterblicher Mozart! Welch zahllose Eindrücke eines helleren, besseren Lebens hast du in unsere Seelen eingeprägt!”
Diese tiefe Verehrung zeigt sich auch in der Instrumentierung der Fünften, die jener von Mozarts 40. Symphonie entspricht. Schubert übernimmt nicht nur klangliche Anleihen, sondern greift auch kompositorische Techniken auf, um seine ganz eigene Handschrift zu entwickeln.
Der „schubertsche“ Stempel
Trotz aller Einflüsse bleibt Schuberts Musik unverwechselbar. Die harmonische Tiefe, die kantablen Melodielinien und die emotionale Ausdruckskraft machen die Fünfte Symphonie zu einem Werk mit starkem Wiedererkennungswert. Diese Mischung aus Hommage und Eigenständigkeit ist der Grund, warum Schuberts Musik bis heute zum festen Repertoire vieler Orchester zählt.
Beginn der Veranstaltung: 29.6.2025, 19:00
Ende der Veranstaltung: 29.6.2025, 22:00
Ort der Veranstaltung: Stadthalle Wehr, Hauptstraße 14, 79664 Wehr
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