Event Gefühle am Ende der Welt in Kalender Volksbühne Berlin
Folge 12: BÜROKRATIE
Gesprächsreihe von und mit Henrike Kohpeiß, Philipp Wüschner und Gästen • Roter Salon
Die Unsichtbare Macht der Bürokratie
Bürgerinnen und Bürger eines Staates, der durch Verwaltungsstrukturen regiert wird, kennen das Phänomen: Die Bürokratie bringt Verpflichtungen und Zwänge mit sich, deren Ursprung oft nicht mehr nachvollziehbar ist. Diese "Herrschaft des Niemand", wie Hannah Arendt sie einst beschrieb, ist ein sicherer Auslöser für Frustration und das Gefühl der Ohnmacht. Arendt warnte vor dem Outsourcing von Macht und der Illusion, ein Regelwerk könne alle Entscheidungen gerecht regeln.
Bürokratie stellt für die Demokratie sowohl eine Bedrohung als auch ein Versprechen dar. Auf der einen Seite verspricht die sogenannte "Utopie der Regeln" (David Graeber) die Minimierung menschlichen Versagens und die Sicherung von Gleichheit. Auf der anderen Seite zeigt sich jedoch, dass die Bürokratie oft nicht nur die regelbasierte Ordnung sichert, sondern auch die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen behindert und bisweilen zur Verzweiflung führen kann. Anstatt Gleichheit zu fördern, offenbaren die unterschiedlichen organisatorischen Hürden oft die tieferliegenden Ungleichheiten in unserer Gesellschaft.
Die zentrale Frage bleibt: Welche Art von Bürokratie ist wirklich angemessen, wenn es darum geht, die menschliche Schwäche zu berücksichtigen und gleichzeitig eine gerechte Gesellschaft zu sichern?
Beginn der Veranstaltung: 15.12.2024, 18:00
Ende der Veranstaltung: 15.12.2024, 21:00
Ort der Veranstaltung: Volksbühne Berlin, Linienstraße 227, 10178 Berlin
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