Muttertag: Alltagsheldinnen feiern und liebevoll Danke sagen
Jedes Jahr am 2. Sonntag im Mai steht ein besonderer Tag im Kalender – der Muttertag. 2024 folgt er kurz auf den
Vatertag. In vielen Familien wird er als Ehrentag der Mutter zelebriert. Doch wie hat sich diese Tradition entwickelt? Der Muttertag, wie wir ihn heute kennen, entstand aus den sozialen Bewegungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und wurde durch Anna Jarvis im frühen 20. Jahrhundert geprägt. Sie wollte einen Tag zu Ehren aller Mütter ins Leben rufen, inspiriert von ihrer eigenen Mutter, Ann Reeves Jarvis, die sich stark für soziale Angelegenheiten engagierte.
Ursprünge und historische Entwicklung
Die Geschichte des Muttertags beginnt in den Vereinigten Staaten von Amerika zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Idee dazu geht zurück auf Anna Jarvis, die nach dem Tod ihrer Mutter, Ann Reeves Jarvis, einen Tag im Kalender etablieren wollte, der allen Müttern gewidmet ist. Ihre Mutter hatte während des Amerikanischen Bürgerkriegs eine wichtige Rolle gespielt, indem sie Gruppen von Müttern organisierte, die sich für die Verbesserung der sanitären Bedingungen einsetzten.
Am 10. Mai 1908 wurde der erste offizielle Muttertag mit einer Gedenkveranstaltung für Ann Reeves Jarvis in Grafton, West Virginia, gefeiert. Anna Jarvis' Bestreben war es, die persönliche Anerkennung der eigenen Mutter durch jeden Einzelnen zu fördern. Sie initiierte eine landesweite Kampagne, die dazu führte, dass der Muttertag im Jahr 1914 von Präsident Woodrow Wilson schließlich offiziell als nationaler Feiertag anerkannt wurde und seitdem jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai zelebriert wird.
Wie der Muttertag die Welt eroberte
In der Folge nahm die Popularität des Muttertags international zu. In Großbritannien verschmolz er mit dem traditionellen Mothering Sunday, dem vierten Fastensonntag, der ursprünglich dazu diente, die Mutterkirche zu ehren. Noch heute wird er im Vereinten Königreich (UK) an diesem Tag statt am zweiten Maisonntag gefeiert.
Nach der Schweiz, Finnland, Norwegen und Schweden übernahmen den Muttertag in den 1920er Jahren auch Deutschland und Österreich, wobei er in Deutschland vor allem durch den Verband der Blumengeschäftsinhaber gefördert und populär gemacht wurde. Dieser erkannte das kommerzielle Potenzial dieses Tages und begann, ihn zu bewerben, um den Blumenverkauf zu steigern. Seit der ersten Feier 1923 ist der Muttertag in Deutschland fest als Termin im Kalender verankert.
Wirtschaftliche und politische Aspekte
Zwar diente der Tag zunächst dem Ziel, die Wirtschaft anzukurbeln, spiegelte aber unter anderem auch Anerkennung für die Rolle der Frauen als Mütter in der Gesellschaft wider. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Muttertag anstelle des Internationalen Frauentags (8. März) als Feiertag etabliert und erstmals am 3. Sonntag im Mai 1933 gefeiert. Auch aufgrund des damit verbundenen Frauenbildes war und ist er nach wie vor nicht bei allen Frauen beliebt. Die Frau hatte nach der nationalsozialistischen Ideologie als Mutter die Reproduktion des deutschen Volkes sicherzustellen und sollte möglichst viele Kinder gebären. In der DDR fand der Muttertag keine offizielle Anerkennung und wurde wieder abgeschafft. Stattdessen zelebrierte man dort ausschließlich den Internationalen Frauentag, der jedes Jahr am 8. März begangen wird. Beim Muttertag handelt es sich heute in Deutschland nicht um einen gesetzlich festgelegten Feiertag, er ist jedoch weithin bekannt.
Traditionen und Bräuche
Heutzutage wird der Muttertag weltweit mit verschiedenen Bräuchen gefeiert. In vielen Ländern ist es üblich, Müttern Blumen und kleine Geschenke zu überreichen. Manchmal sagen die Kinder auch Gedichte auf, um ihrer Mutter eine Freude zu bereiten. Einige Familien gehen zum Brunch oder Dinner aus, während andere den Tag zu Hause mit einem festlichen, selbst zubereiteten Frühstück und Familienaktivitäten verbringen.
Kritik und moderne Perspektiven
Trotz seiner Beliebtheit ist der Muttertag nicht frei von Kritik. Insbesondere wegen der damit verbundenen Idealisierung der Mutterrrolle und seiner Kommerzialisierung. Die Begründerin Anna Jarvis war selbst eine starke Kritikerin der kommerziellen Ausbeutung des Muttertags, die ihrer Meinung nach den eigentlichen Sinn des Tages untergrub. Sie bedauerte schließlich sogar, den Tag initiiert zu haben, und wollte ihn letztendlich wieder abschaffen, da er von vielen Menschen nicht in ihrem Sinne begangen und ausgestaltet wurde.
Gemeinsam Zeit mit der Mutter verbringen
Der Muttertag ist jedoch mittlerweile für viele ein bedeutender Termin im Kalender, ein Tag der Dankbarkeit und Anerkennung für die unermüdliche Arbeit und Liebe der Mütter weltweit. Er bietet neben einem Anlass zum Schenken aber auch die Gelegenheit, über die tiefere Bedeutung von Mutterschaft und familiären Bindungen nachzudenken und ganz bewusst Zeit mit der Mutter zu verbringen.
Wie wäre es zum Beispiel mit dem gemeinsamen Besuch einer Veranstaltung? In unserem
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Tags: Muttertag, MothersDay, Feiertag, Mai