Umstellung der Uhren auf Winterzeit: Das musst Du wissen
Am 27. Oktober 2024 ist es wieder so weit: Die Uhr wird umgestellt, und viele von uns spüren danach einen leichten Mini-Jetlag. Die Sommerzeit geht zu Ende, und die Winterzeit – die auch als Normalzeit bezeichnet wird – beginnt. Doch warum gibt es eigentlich diese Umstellung und wie merkst Du Dir, ob die Uhr vor- oder zurückgestellt wird? Hier findest Du alle Infos zur Zeitumstellung 2024, inklusive praktischer Eselsbrücken.
Wann genau wird auf Winterzeit umgestellt?
Die Umstellung der Uhren auf Winterzeit erfolgt in Mitteleuropa jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober. 2024 ist das die Nacht vom 26. auf den 27. Oktober. Um 3:00 Uhr werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt, also auf 2:00 Uhr. Damit beginnt die Winterzeit, und wir „gewinnen“ eine Stunde Schlaf bzw. holen uns die Stunde zurück, die uns am am 31. März 2024 verloren ging. Denn an diesem Datum wurden die Uhren um 2:00 Uhr eine Stunde vorgestellt auf Sommerzeit.
Vor oder zurück? Hilfreiche Eselsbrücken
Die Frage „vor oder zurück?“ kommt jedes Jahr aufs Neue auf – um sie sich selbst zu beantworten, gibt es einige einfache Eselsbrücken:
- Im Frühjahr stellst Du die Gartenmöbel vor die Tür und dementsprechend auch die Uhr vor. Im Herbst stellst Du sie zurück ins Haus, also auch die Uhr zurück.
- Denk an Winterschlaf: Im Winter bekommst Du eine Stunde mehr Schlaf, weil die Uhren zurückgestellt werden.
- Im Winter gehen die Temperaturen zurück – ebenso wie die Uhr.
- Ein englisches Sprichwort lautet kurz und knapp: „Spring forward, Fall back.“
Wird es in der Winterzeit früher hell?
Bei der Umstellung auf Winterzeit wird es morgens früher hell – aber abends eben auch früher dunkel. So profitieren Frühaufsteher von mehr Tageslicht.
Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt?
Die Zeitumstellung wurde in Europa 1977 eingeführt, Deutschland zog 1980 nach. Ziel war es, das Tageslicht effizienter zu nutzen und Energie zu sparen – ein Gedanke, der während der Ölkrise von 1973 entstand.
Die Idee, durch eine Zeitumstellung Energie zu sparen, war allerdings gar nicht so neu. Bereits 1783 schlug der US-Politiker Benjamin Franklin vor, durch die Anpassung der Uhrzeit Kerzenlicht einzusparen. In Deutschland gab es die Sommerzeit erstmals während des Ersten Weltkriegs, von 1916 bis 1918, und dann wieder während des Zweiten Weltkriegs, zwischen 1940 und 1949.
Jedoch ist der tatsächliche Effekt der Sommerzeit sehr umstritten. Zwar wird einerseits weniger künstliches Licht benötigt. Andererseits wird aber mehr geheizt, da der Morgen oft noch kalt ist, wenn die Hauptheizzeit beginnt. Laut dem
Umweltbundesamt gleichen sich Einsparungen und Mehrverbrauch daher weitgehend aus.
Die Zeitumstellung ist abgesehen davon noch aus einem anderen Grund umstritten. Laut einer im März 2024 veröffentlichten
Umfrage der DAK leidet etwa ein Viertel der Deutschen an gesundheitlichen Problemen, die von Schlafstörungen bis hin zu erhöhter Reizbarkeit reichen.
Soll die Zeitumstellung abgeschafft werden?
2019 hat das EU-Parlament einen Vorschlag der EU-Kommission gebilligt, die Zeitumstellung ab 2021 abzuschaffen. Doch seither hat sich wenig getan, da die Länder sich bisher nicht auf eine einheitliche Lösung einigen konnten. Derzeit ist geplant, die Zeitumstellung mindestens bis Ende 2026 fortzuführen.
Die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung ist gemäß Umfragen recht eindeutig. Laut der bereits erwähnten DAK-Umfrage sprechen sich gut drei Viertel der Deutschen dafür aus die Zeitumstellung abzuschaffen. Bei einer
EU-weiten Befragung im Jahr 2018 wünschten sich sogar über 80 Prozent der Teilnehmer die Abschaffung.
Historischer Rückblick: früher zahlreiche Zeitzonen in Deutschland
Die Uhrzeit war früher in Deutschland nicht überall einheitlich. Bis Ende des 19. Jahrhundets gab es noch über 60 verschiedene Zeitzonen, da die Städte sich nach dem Stand der Sonne richteten. Kirchturmglocken signalisierten den Bürgern die Zeit, die von Stadt zu Stadt variierte.
Erst die Einführung einer einheitlichen Zeit vereinfachte das Leben und brachte das System, das wir heute kennen, mit sich. Die sogenannte Normalzeit oder mitteleuropäische Zeit (MEZ) wurde 1893 in Deutschland festgelegt.
Automatische Zeitumstellung auf dem Smartphone
Heutzutage übernehmen die meisten Geräte die Zeitumstellung automatisch. Bei Deinem Smartphone musst Du ggf. lediglich die automatische Zeiteinstellung aktivieren.
- Android: Einstellungen > „Datum & Uhrzeit“ > „Autom. Datum/Uhrzeit“ aktivieren.
- iPhone: Einstellungen > „Allgemein“ > „Datum & Uhrzeit“ > „Automatisch einstellen“.
Zeitumstellung 2024 – alles klar für den Wechsel zur Winterzeit?
Die Umstellung auf Winterzeit ist schnell erledigt, und dank der genannten hilfreichen Eselsbrücken bleibt die Antwort auf die Frage „vor oder zurück?“ leicht im Gedächtnis. Am 27. Oktober 2024 heißt es: eine Stunde zurück – und damit eine Stunde länger schlafen.
Tags: Zeitumstellung, Winterzeit, Sommerzeit, Uhr, Uhren