Event Der Kampf um Köche und Kellner in Kalender ARD Story - Der Kampf um Köche und Kellner - Wie Wirte an Behörden scheitern
Ein Blick hinter die Kulissen der Gastronomie
Am Dienstag, den 22. Oktober 2024, um 22:50 Uhr, strahlt Das Erste den Film "Der Kampf um Köche und Kellner" aus. In diesem eindringlichen Report wird das aktuelle Geschehen in der Gastronomie Deutschlands beleuchtet. Dabei stehen die Herausforderungen im Fokus, mit denen Gastronomen konfrontiert sind, wenn es darum geht, qualifiziertes Personal zu finden und einzustellen.
Der Fachkräftemangel: Eine wachsende Herausforderung
Die Gastronomie ist eine Branche, die nicht nur eine hohe Fluktuation aufweist, sondern auch unter einem enormen Fachkräftemangel leidet. Besonders in Städten wie München und Köln ist der Bedarf groß. Gastronomen suchen verzweifelt nach Köchen und Servicekräften, um den hohen Ansprüchen ihrer Gäste gerecht zu werden. Diese Situation ist nicht neu, hat sich jedoch in den letzten Jahren durch verschiedene äußere Faktoren verschärft.
Bürokratische Hürden im Einwanderungsprozess
„Der Kampf um Köche und Kellner“ thematisiert das leidenschaftliche Bemühen von Gastronomen, qualifiziertes Personal aus dem Ausland einzustellen. Der Film zeigt, wie Gregor Lemke und Oliver Wendel, zwei Wirte in München, sowie Mikko und Sascha Bayer aus Köln, mit den bürokratischen Anforderungen konfrontiert sind, die damit verbunden sind. Das „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“ sollte eigentlich eine vereinfachte Einreise für ausländische Arbeitskräfte ermöglichen, doch oft bleibt der Prozess verkompliziert und besonders langwierig.
Ein Beispiel aus dem Film ist der russische Koch Denis Shershnev, der als Kriegsflüchtling nach Deutschland kommt und für seinen Job im „Klosterwirt“ ein Arbeitsvisum beantragen muss. Die bürokratischen Hürden, die Denis überwinden muss, verdeutlichen die Komplexität solcher Verfahren. Auch die Geschichte des jesidischen Kellners Ashti Abdi, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, wirft ein Schlaglicht auf die precären Lebenssituationen, mit denen viele Migranten konfrontiert sind.
Gesellschaftliche Auswirkungen und die Zukunft der Gastronomie
Die Problematik des Fachkräftemangels ist nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Gastronomen, sondern hat auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen. Etwa ein Viertel der Arbeitskräfte in Deutschland sind bereits im Ausland ausgebildet, und Forschende prognostizieren, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2060 auf bis zu 55 Prozent ansteigen könnte. Diese Entwicklungen fordern die deutsche Gastronomie nicht nur dazu heraus, bestehende Normen zu hinterfragen, sondern auch, sich für internationale Standards zu öffnen.
Kulturelle Vielfalt und interkultureller Austausch
Der Film bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Vitalität und Vielfalt der Gastronomie, die für viele Menschen ein Stück Lebensqualität darstellt. Er regt dazu an, über die kulturellen Unterschiede und die Notwendigkeit des interkulturellen Austauschs nachzudenken. Küchen aus aller Welt verschmelzen in den Restaurants und bereichern das kulinarische Angebot. Der Weg für ausländische Köche und Kellner sollte nicht mit bürokratischen Hürden geebnet werden, sondern viel mehr von einem gegenseitigen Verständnis geprägt sein.
Ein Appell zur Reflexion und Veränderung
Die dargestellten Geschichten eröffnen einen Dialog über den Zustand der Gesellschaft und der Politik in Bezug auf Einwanderung und Integration. Der Film lenkt die Aufmerksamkeit auf Fragen der Chancengleichheit und der Anerkennung von Qualifikationen aus dem Ausland. Es ist an der Zeit, über die Normen nachzudenken, die den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt regulieren, und zu überlegen, wie diese konkreten Herausforderungen der Gastronomie gelöst werden können.
„Der Kampf um Köche und Kellner“ ist mehr als nur ein Film über die Gastronomie; er ist ein eindringlicher Appell, der die genannten Themen in den Vordergrund rückt und zur Diskussion anregt. Er zeigt, wie wichtig es ist, den Fachkräftemangel langfristig und nachhaltig zu adressieren, während gleichzeitig die kulturellen Schätze, die durch Internationalität entstehen, gewahrt bleiben.
Die Zuschauer können sich darauf freuen, eine bewegende Dokumentation zu erleben, die den Puls der Zeit trifft und die Realitäten des Alltags in der Gastronomie eindrucksvoll festhält.
Beginn der Veranstaltung: 22.10.2024, 22:50
Ende der Veranstaltung: 22.10.2024, 23:35
Ort der Veranstaltung: Das Erste
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